In der Coronakrise ist zu erkennen, dass sich Ärzte (es sind vor allem männliche) endlich ein Thema gefunden zu haben, um über ihre Praxis-Homepages und Blogs aktiv zu werden.
Im Zusammenhang mit der Coronakrise ist ein seltsamer Trend auf Praxis-Homepages und Ärzte-Blogs zu beobachten. Anstatt ausgewogen, vielleicht sogar neutral zu berichten und dem Leser daraus resultierende Empfehlungen nahe zu legen, versteigen sich schreibende Mediziner (es sind vor allem männliche) im Kolportieren von Verschwörungstheorien. Falls es nicht soweit reicht, betätigen sie sich vor allem in politischer Kommentierung, werfen wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftlich diskutierte Themen durcheinander. Ja, man darf sogar von einem vollständigen Vergessen wissenschaftlicher Tugenden und akademischer Arbeitsphilosophie sprechen.
Die vor über 15 Jahren gemachten Prognosen, eine Praxis-Homepage würde zur ersten Anlaufstelle, bewahrheiten sich unter der Coronakrise. Belastbare Zahlen recherchiere ich gerade. Es ist davon auszugehen, dass sich die Menschen seit mindestens 10 Jahren medial resozialisieren.
Wie der Bitkom Branchenverband vor gut zwei Stunden auf seinem Twitterkanal bekannt gab, informieren sich 8 von 10 Deutschen im Internet während der Coronakrise. Dabei interessieren sich viele vor allem für gesundheitsbezogenes Wissen. Informationen zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Umgang mit einer Infektion an SARS-Co-V2 und einer Erkrankung an Covid-19 werden dabei auch dort recherchiert, wo man Kompetenz vermutet. Online-Nachrichtenseiten wie spiegel.de, bild.de oder t-online.de liegen laut Bitkom mit 69 Prozent vorn.
Danach folgen bereits Online-Angebote etwa von Ärzten, Krankenhäusern oder Forschungseinrichtungen, wo sich demnach 47 Prozent über das Corona-Virus informieren.
Lasst uns dazu diskutieren. Welche Inhalte gehören auf eine Praxis-Homepage – vor allem im Rahmen der Suche nach Orientierung durch die Menschen während der Coronakrise. Ich bin gespannt auf Eure Kommentar.